1992 hat ein Spaziergang durch Duderstadt einen jungen Mann nachhaltig beeindruckt. Die zahlreichen bunten Häuser, mit von der Last der Jahrhunderte verzogenem Fachwerk, haben Andreas Bauerfeind so fasziniert, dass er sich vornahm eine solche Altstadt im Modell nachzubilden.
Aber erst als er sich mit Bronneim beschäftigte ergab sich die Gelegenheit aus einer vagen Idee ein konkretes Projekt entstehen zu lassen.
Das Projekt Vor dem Mönchstor
Nachgebildet wird die Straße Vor dem Mönchstor, ein kurzes Stück Fußgängerzone mit dem namensgebenden Turm und dem davor liegenden Stadtgraben am einen Ende und der quer verlaufenden Straße Wächtergang am anderen. Links und rechts typische Harzer Fachwerkhäuser, bunt und schief.
Das Mönchstor ist eines der ehemaligen Tore in der Bronneimer Stadtmauer, erbaut Anfang des 15. Jahrhunderts im Zuge einer der vielen Stadterweiterungen. Davor führt eine kleine Brücke über den Stadtgraben, der ebenso wie die – nicht mehr existierende – Stadtmauer einmal Teil der Wehranlagen war. Das ursprünglich vor der Stadt gelegene Zisterzienser-Kloster befand sich nach dieser Erweiterung innerhalb der Stadtmauern, die dazu gehörigen Ländereien sowie der Klostergarten allerdings nach wie vor außerhalb. Viele Mönche passierten täglich das Tor und bald hatte es bei der Bevölkerung den Namen Mönchstor.
Der Turm wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert, vor allem nach dem Wiederaufbau der Altstadt und dem Wegfall der Stadtmauer, an deren Stelle Wohngebäude errichtet wurden. Als man die Fassade des Turms durch eine Nische mit der Figur eines Mönchs ergänzte wurde er auch offiziell als Mönchstor benannt. Nachdem er als Wehrturm nicht mehr benötigt wurde begann man ihn zivil zu nutzen. Die ehemaligen Schießscharten wurden zu Fensteröffnungen erweitert und ein Fachwerkgeschoss mit Schieferdach aufgesetzt.